Dienstag, 19. Mai 2015

Rezension: Ortwin Ramadan * T.R.O.J.A. Komplott

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Coppenrath
ISBN-13:
978-3649618652 
Preis: 16,95 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Januar 2015 



Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
In einer fernen Zukunft gibt es ein ganz überholtes Gesundheitssystem, jeder Bürger hat in seinem Körper Nanobots, diese überwachen den gesundheitlichen Zustand und führen sogar kleine Operation durch. Dass die Regierung diese Technik auch für sich beansprucht, ist nur eine Frage der Zeit. Die Bevölkerung lebt im Unklaren darüber, aber immer mehr Gegenstimmen werden lauter. Da kommt Nico ins Spiel, er ist mit seiner Ausbildung zum FBI-Agenten fertig und wird wegen, seinen besonderen Leistungen für ein Geheimprojekt rekrutiert. Für Nico wird ein Traum war und er steigt mit Begeisterung ein, aber als sich die Euphorie gelegt hat, macht er sich seine Gedanken. Ist es richtig, diese Technik zur Spionage andere Menschen auszunutzen? Und wer legt fest, welcher eine Bedrohung ist? Was steckt noch hinter dem Projekt T.R.O.J.A.? Als Nico eine alarmierende Entdeckung macht, ist auch sein Leben in Gefahr. Kann er sich retten? Oder ist auch sein Körper, schon nicht mehr sein eigener?

Meinung:
Die Thematik dieses Buches fand ich so faszinierend und gar nicht so weit hergeholt, das mich die Geschichte einfach angesprochen hat. Außerdem fand ich die Idee in Form eines Jugendbuches zu verpacken, extrem spannend, da ich mich gefragt hatte, wie setzt er das für seine jungen Leser um. Ein Buch, das vielleicht wie ein Aktion Movie abläuft, Agenten, Waffen, Blut und viele Rätsel, die zu lösen sind. Wie ihr seht, war ich schon vom Inhalt her sehr angetan und mein Kopf lief schon ohne zu lesen los.
Der Prolog ließ mich schon Großes erahnen, denn die Gefahr und die Angst in den ersten Zeilen, las sich richtig gut an und man war sofort gefangen in der Geschichte, denn man wollte einfach wissen, wieso es dazu kam und wer hier der Tote ist. Gelungener Auftakt, um dann die Reise von vorne zu beginnen.
Wir lernen also Nico kennen, ein junger engagierter und ehrgeiziger Mann, der gerade das Grüne hinter den Ohren verloren hat und einen großen Traum, nämlich FBI-Agent zu werden. Dafür nimmt er einiges in Kauf, den Unwillen seiner Mutter und die großen Fußstapfen, die sein Vater hinterlassen hat. Er ist der Beste in seiner Klasse und sieht sich schon förmlich im Außendienst, aber es kommt anders. Er wird vom Geheimdienst für ein Geheimprojekt rekrutiert und ist im ersten Moment begeistert, er sieht sich am Ziel seiner Träume, endlich für sein Land zu arbeiten. Gleichzeitig lernen wir Beta kennen, eine junge Frau, die sich mit kleineren Diebstählen versucht über Wasser zu halten, deren Nanobots ihren Gesundheitszustand auf Rot gesetzt haben und sie sich in ärztliche Hände begeben muss, was sie aber nicht will. Als dann auch noch eine Mitbewohnerin tot aufgefunden wird, gerät Beta ins Straucheln. Sollte sie die Tote sein? Wer hat es auf sie abgesehen? Eine Nachricht bringt sie völlig aus der Bahn und jetzt heißt es, nur noch fliehen und den vereinbarten Bestimmungsort zu erreichen.
Diese beiden Figuren sind unsere Hauptcharaktere, wären Nico eher kühl und gradlinig gezeichnet ist, kommt Beta impulsiv und lebendig rüber. Mir persönlich gefiel Beta am Anfang gleich besser, weil sie einfach den Leser mehr unter die Haut geht und wärme ausstrahlt, dazu kommt, dass ihr Weg geheimnisvoller ist, da wir nicht wissen, was sie weiß und so liest man ihre Zeilen einfach schneller und gespannter. Nico dagegen hat einen längeren Weg vor sich, um uns zu gewinnen und leider ist seine Rolle auch der typische Agent, Befehle ausführen und so sind seine Handlungen immer vorhersehbar. Die Verbindung zwischen den Beiden kommt erst ganz langsam zum Vorschein. Zuerst lernen wir die Figuren besser kennen und werden über die technischen Aspekte der Nanobots aufgeklärt, sodass wir den Rest des Buches besser verstehen. Dabei erleben wir durch die abwechselnden Kapitel von Nico und Beta die unterschiedlichsten Stimmen von der Regierung und der Gesellschaft und können uns so ein besseres Bild machen und die Handlungen besser mitverfolgen. Außerdem kommt immer mal wieder, zwischen den Kapiteln, der Erfinder der Nanobots zu Wort und gibt uns die Richtung an.
Dieses Zukunftsszenario ist wirklich interessant in Szene gesetzt und bringt uns Leser des Öfteren zum Grübeln. Das soll ja auch der Fokus des Buches sein. Damit wir uns fragen, wie gut ist die Entwicklung unsere Gesellschaft? Sollte man alles hinnehmen? Gibt es noch Freiheiten? Welche Entscheidungen treffen wir überhaupt noch selbst? Und was steckt oft dahinter? Ich finde diese Aspekte sind gut im Buch erkennbar und spiegeln viel von unserer Gesellschaft wieder. Den jungen Leser eröffnet sich ein anderes Bild und vielleicht sogar, ein anderes zuhören bei den Nachrichten.
Allerdings gibt es für mich auch ein kleines Manko, und zwar der Schreibstil, klar er ist schnell und flüssig zu lesen, es gibt keine Probleme das Gesamte zu verstehen, aber mir war es oft zu plastisch, manchmal konnte ich die Figuren nicht greifen und es war sehr vorher sehbar, dadurch hat es oft Spannungslücken gegeben. Gut man darf nicht vergessen, es ist ein Jugendbuch, aber ich glaube auch denen ist aufgefallen, dass es am Ende zu rund lief, das es einige Unstimmigkeiten gab und die Welt zu schnell gerettet wurde und das mit einem James Bond gleichen auftreten. Für mich war es nicht ganz rund.
Wer aber gerne mal einen Blick in eine realistische Zukunft werfen möchte, mit interessanten Figuren und einer technischen Welt, die so nah sein könnte, der sollte dieses Komplott mal probieren. Es ist vielleicht nicht ganz so spannend, dafür ist die Idee, aber genial.
 
Henry und ich fanden diese Zukunft erschreckend realistisch und vergeben vier Bücherpunkte:

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Über den Autor:
 


Ortwin Ramadan hat deutsch-ägyptische Wurzeln und wurde in Aachen geboren. Nach seinem Politik- und Ethnologiestudium arbeitete er zunächst als Journalist und Redakteur, bevor er als Drehbuchautor die Lust am Bücherschreiben entdeckte. Er lebt mit seiner Familie südlich von München.



Ganz lieben Dank an den Coppenrath Verlag für das Rezensionsexemplar.

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