Montag, 30. Oktober 2017

Rezension: Takis Würger * Der Club


Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Kein & Aber
ISBN-13: 
978-3036957531
Preis: 22,00 EUR
E-Book: 17,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Februar 2017




Inhalt:
Hans lebt mit seinem Eltern abgeschieden im Wald und mehr benötigt er auch nicht. Er ist ein Außenseiter und bis auf seine Liebe zum Boxen eher Menschenscheu. Aber das Schicksal, meint es nicht gut mit ihm und macht ihn früh zum Waise und statt zu seiner Tante nach England zukommen, schickt sie ihn ins Internat. Kurz nach seinem Abschluss erhält er einen Hilferuf von ihr aus Cambridge, er soll hier in ihrer Universität studieren und ein Verbrechen aufklären. Dafür muss er aber unbedingt Mitglied des legendären Pitt Clubs werden. Für Hans eine unglaubliche Aufgabe, vor allem, da ihm seine Tante nicht mehr verrät. Wird er es schaffen, dem Club beizutreten? Kann er sich in der Welt der Snobs behaupten? Und wird er das Geheimnis auflösen können?

Meinung:
Dieses kleine Büchlein ist wie aus dem Nichts aufgetaucht und hat mich nach seinem Erscheinen regelrecht verfolgt. Ich hatte das Gefühl, es ist überall und jeder kennt es, oder hat es gelesen. Meine Timeline im Sozialen Netzwerk, quoll über und mein Buchhändler des Vertrauens hatte es auch vor Ort. So musste ich es, doch mal zur Hand nehmen und der Inhalt versprach richtig gute und spannende Unterhaltung. Es musste mit, nun ist es auch verschlungen und es wird Zeit euch davon zu berichten.

Hans war mir von der ersten Seite an sympathisch. Eher ein ruhiger Mensch, der mit der Masse und ihrer Art nicht ganz klarkommt. Der sich lieber zurückzieht und gern mit Abstand beobachtet. Einer, der sich oft, fehl am Platz fühlt und sich nicht für großen Small Talk berufen fühlt. So ein Mensch soll sich dann unter die Elite mischen und in einem Club eintreten, der nur so vor Egomanen und Exzentrikern wimmelt. Was natürlich den Reiz an der Geschichte ausmacht, wie soll er sich da behaupten, wie reinkommen und welche Attitüden muss er dafür beherrschen lernen. Schnell wird klar, allein schafft er es nicht, er strahlt einfach nicht das passende Ego aus und so bekommt er Charlotte zur Seite gestellt und diese junge Frau ist nur ein Anstoß für Veränderung. Denn diese Universität verändert Hans, ob zum Guten oder schlechten muss der Leser eben selbst herausfinden.

Takis Würger hat in seinem ersten Buch auch seine eigene Zeit von Cambridge verarbeitet. Ein Jahr Elite und Clubs, Einzelunterricht und eine Welt, die man als normal Sterblicher in einer anderen Zeit, sogar Jahrhundert vermutet und anscheinend gibt es diese Welt doch. Die Geschichte ist erfüllt von vielen Klischees und doch hat man das Gefühl, so ist es doch auch in Wirklichkeit. Junge Männer, die was im Kopf haben und doch meinen, sie dürften sich alles erlauben, weil sie was Besseres sind. Tja, und wenn man einmal dazugehört, ist es ein tolles machtvolles Gefühl, es verbindet und macht alle zu Brüdern, genau hier tappt auch Hans in die Falle und fühlt sich zum ersten Mal angekommen im Leben. Aber ist dieses Gefühl mehr Schein oder Sein.

Geschickt erzählt der Autor seinen Roman aus verschiedenen Sichten, da haben wir natürlich Hans, mit dem wir dieses Wechselbad miterleben. Aber auch seine Tante, die voller Geheimnisse und einer starken Dunkelheit beherrscht wird. Des Weiteren haben wir Josh, ein Sohn reicher Eltern und er zeigt uns, wie man in der Welt groß wird und welche Wirkung sie haben kann. Außerdem gibt es noch Charlotte, die Hans hilft in den Club zu kommen, aber auch sie trägt eine Traurigkeit in sich, die schwer zu packen ist. Eine ganz eigene Welt und doch packt sie uns beim Lesen, lässt uns in Abgründe schauen und spielt mit unseren Gefühlen. Diese Mischung aus, Spannung, gesellschaftlichen Schichten, Liebe, aber auch seinen eigenen Weg zu finden, hat Takis Würger in kurzen und einfachen Sätzen beschrieben. Er schlägt einen schnellen Takt an, baut einen raschen Sog auf und lässt einen wirklich erst wieder los, wenn das Buch beendet ist. 

Der Club ist eine traurige und berührende Geschichte, die einnehmend erzählt wird. Uns in eine Spiegelwelt der Reichen entführt und uns über Werte und Freundschaft nachdenken lässt. Ein Buch, was sich schnell verschlingen lässt, aber auch zu rasch vergänglich ist und trotzdem war ich im Augenblick des Lesens total gebannt. Ich bin sehr gespannt, was dieser Autor noch zu erzählen hat.
 
Henry und ich wirbelten durch die Seiten und vergeben dafür die vollen Bücherpunkte:

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Über den Autor:


Takis Würger, geboren 1985, berichtete für das Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« aus Afghanistan, Libyen und dem Irak. Mit seinen Reportagen gewann er zahlreiche Preise, darunter den Deutschen Reporterpreis und den CNN Journalist Award. Im Alter von 28 Jahren kündigte er seine Arbeit als Reporter und ging nach England, um an der Universität von Cambridge Ideengeschichte zu studieren. Er boxte als Schwergewicht für Cambridge University Amateur Boxing Club, kämpfte gegen Oxford und brach sich eine Rippe und die Hand. Er ist ein Cambridge Blue, Mitglied im Hawk`s Club, bei den Adonians, im Pitt Club und einer Drinking Society, deren Name hier nicht genannt werden darf. Verbrechen hat er in den Clubs keine begangen.  



Samstag, 28. Oktober 2017

Lesung mit Takis Würger

Hallo meine Lieben,

heute bin ich also dran und ich hatte mir aus dem Crime Cologne Programm Takis Würger ausgesucht. Vielleicht interessiert euch noch eine kleine Plauderei von mir am Anfang. Zum Einen durfte ich bei unseren letzten Buchclubtreffen, das nächste Buch vorschlagen, zumindest fünf Vorschläge machen, darunter war auch der Club und er hat es am Ende geschafft. Und zum Anderen, kennt ihr auch das neue Instagram Verhalten, folgen und dann wieder entfolgen? Nicht nur möchtegern Profile handhaben das so, sondern auch ein Autor wie Takis Würger, viele Bilder liken, folgen und dann nach dem Hochgefühl, entfolgen. Ich persönlich, finde das nicht so charmant, denn entweder man folgt, oder lässt es. Wie steht ihr den dazu? Ist euch das auch schon passiert? Naja, ich weiß jetzt, dass sein Bruder die Strippen im Hintergrund zieht ...lach... Aber egal, davon habe ich mir meine Vorfreude nicht nehmen lassen.

Jetzt habe ich genug aus dem Nähkästchen verraten und lasse den Mann des Abends dran. Am Samstag, den 30.09.2017 ging es also wieder nach Köln, aber diesmal ins Literaturhaus. Diesmal waren wir superpünktlich, mussten wir ja auch, da ich mehr humpelte, als laufen konnte. Leute, neue Schuhe sind die Hölle. Aber man bringt ja gern Opfer, besonders für solch einen tollen Literaturabend.
 
 
Der Saal war schon gut gefüllt, als wir ankamen und pünktlich um 19:30 Uhr betraten Takis Würger und Moderator Tilman Strasser die Bühne. Herr Tilmann begrüßte uns alle herzlich und erzählte direkt vorab, das er unheimlich froh ist, das der Autor es überhaupt zur Lesung geschafft hat, das stand nämlich in den Sternen. Dazu muss man wissen, das Takis Würger hauptberuflich Journalist beim Spiegel ist und auf Reportage in Bangladesch war und keiner wusste, ob er es pünktlich zurückschafft. Aber tada, es war knapp, aber er ist da und der Mann ist organisiert. Kurz vor der Lesung erreichte das Literaturhaus nämlich eine Kiste mit Kleidung und allem Drum und Dran für die Lesung. Sogar an Ersatz hatte er schon für sich überlegt, und zwar seine Mama, allerdings war diese von der Vorstellung nicht so begeistert. Aber alles gut, er war da, aber man hat auch gespürt, dass ihn die Reise innerlich noch nicht los gelassen hat und die Eindrücke noch nicht verarbeitet waren.

Tilmann Strasser und Takis Würger waren ein super Team und die Fragen waren wirklich perfekt ausgesucht und genial gestellt. So wie die Frage, wer als Erstes sein Buch lesen durfte und das war seine Mutter. Das Urteil von ihr war ziemlich genial. "Takis, überleg dir das mit dem Schreiben nochmals und bleib Reporter!" Herrlich. Gut zu wissen, das ihm nicht alles so zugeflogen ist. Dann fiel die Frage, wieso er sich mit 28 Jahren noch entschieden hat, zu studieren und seine Antwort hätte ich nie erwartet, immerhin war er schon davor Journalist und nicht gerade unerfolgreich, aber er meinte: Er hat sich unter allen Studierten um sich herum, dumm gefühlt. Erstaunlich, aber ich kann ihn verstehen und total nachempfinden. Natürlich kam man auch auf Cambridge zu sprechen und seiner Zeit dort und ich glaube, sie war prägend. Man stelle sich das Mal alles vor, Einzelunterricht und die hohe Elite Auge in Auge. Mit kleinen Anekdoten versorgt er sein Buch und auch uns, wenn ihr also in Cambridge seid, dann fallt nicht auf dem Apfelbaum vor der Universität rein, das ist nicht der berühmte Newton Baum, den gibt es nämlich nicht mehr. Für ihn stand schnell fest, dass er abbrechen würde, aber er hat viel fürs Leben mitgenommen und kann jetzt, Anzüge mit der richtigen Lässigkeit tragen. Wie ihr seht, es wurde viel besprochen und noch mehr, aber auch gelesen, und zwar aus dem hier:


Autor: Takis Würger I Verlag: Kein & Aber I Inhalt I Gebundene Ausgabe: 22,00 €

Zwei Herren im Gespräch.

Takis Würger las nicht aus dem Buch, sondern vom Blatt Papier, und zwar die Eröffnungssequenz. So lernen wir Hans kennen und staunen über diese traurige Eröffnung. Die nächste Szene folgte auch direkt und wir befinden uns da schon in Cambridge und Hans versucht sich dem Pitt Club zu nähern, das ihn dazu seine Leidenschaft fürs Boxen zugutekommt, hätte er nicht gedacht und da schwelgt auch Takis Würger in Erinnerungen, denn er hat damals auch für den Club geboxt. Wir hatten außerdem das große Vergnügen von seinem großen Kampf zuhören, den er dort hatte. Es war zweifelhaft, ob er überhaupt daran teilnehmen konnte, weil er sich was angeknackst hatte, aber er wollte unbedingt, da er ja wusste, dass er nächstes Jahr keine Chance mehr dazu haben würde. Die Kämpfe fingen an und er war als Letztes dran, der Warteraum wurde immer leerer, die Geräusche aus dem Boxring wurden immer lauter und der Angstgeruch immer penetranter. Das ganze Publikum hing an seinen Lippen und wir alle waren gebannt, wie der Kampf ausging, aber hier bricht er ab und kehre zur Geschichte zurück. Gemein!

Nach den ersten beiden Szenen, die dramatisch waren, freute er sich total auf die Dritte, denn nach der Schattenseite, taucht die Liebe auf. Mit fettem Grinsen freute er sich so diebisch, dass nun Charlotte auftaucht. Er erzählte, dass er auf Lesereisen, wo er allein auftritt, immer Angst hat, dass die Zuhörer nach den beiden deprimierenden Szenen abhauen, aber diesmal hat er einfach das Vergnügen, von einem Moderator begleitet zu werden. Das findet er viel entspannter. 

Aber auch noch ein paar interessante und spannende Fragen sind gefallen. Wie zum Beispiel, wie er mit dem Ruhm und dem Erfolg umgeht. Bei dieser Frage musste er so lachen und meinte, er hat Angst, dass er aufwacht und alles nur ein Traum war. Außerdem kann er es nicht verarbeiten was so um ihn herum passiert und er ab und zu in Begeisterungsanfällen aussbricht. Seine Kollegen bei der Zeitung meinten schon, das kann er nicht immer so bringen. Übrigens wurden die Filmrechte von Netflix erstanden, unglaublich. Aber ich kann mir eine Serie richtig gut vorstellen. Außerdem fragte Tilmann Strasser, wie er es geschafft hat, solche großartigen Stimmen hinten aufs Buch zubekommen. Auch hier musste der Autor sehr lachen, Elke Heidenreich kannte sein Verleger, Thomas Glavinic, Benjamin von Stuckrad-Barre, sowie Benedict Wells kennt er und hat darum gebeten. Vielleicht ab und zu mit netten Bestechungsversuchen, aber wenn man schon Vitamine B hat, sollte man es auch nutzen, finde ich zumindest.

Geniale Stimmung, großartige Lesung!

Ihr seht, es gab viel zu hören und das war noch lange nicht alles. Takis Würger hat noch einiges verraten, aber ich glaube, das ist nicht wirklich für die Schriftform geeignet ;-) Was allerdings noch unbedingt erwähnt werden muss, er hat das nächste Buch schon beendet. Ist das nicht krass, schon fertig. Er wird also weiter schreiben, aber seine Journalistenliebe steht an erster Stelle. 

Was für eine unterhaltsame Veranstaltung und verdammt, ging die Zeit schnell um. Ich glaube, jeder Zuhörer hätte gut und gern noch länger verweilt, aber alles Schöne geht vorbei. So konnte man am Ende noch ein Buch erstehen und er hat es noch signiert. Natürlich hatte ich mein Buch dabei und habe bis zum Schluss gewartet. Putzig fand ich, dass er sich entschuldigte, dass ich lange warten musste, als ob mich das gestört hatte. Übrigens sagte ich ihm das wir sein Werk im Buchclub lesen und er fand das super, Buchclubs sind die BESTEN!

So, meine Lieben, mehr fällt mir nicht mehr ein, aber ich finde das schon ziemlich gut, mein Gedächtnis funktioniert also noch ...lach... Ich hoffe, ihr habt durchgehalten und es konnte euch amüsieren. Vielleicht findet ihr ihn, jetzt auch so sympathisch wie ich. Es war eine großartige Lesung und auch ein dickes Lob für die Moderation von Tilmann Strasser, perfekt gemacht und geniale Fragen. Wer hat den schon "Der Club" gelesen? Wer hat ihn auch schon live erlebt? Und wer hat nun Lust bekommen?

Ganz liebe Grüße
Eure, jetzt das Buch gelesen habende, Sharon

Freitag, 27. Oktober 2017

Lesung mit Friedrich Dönhoff

Hallo meine Lieben,

ende September hat wieder die Crime Cologne: Das Krimifestival stattgefunden, und da der Mann den Newsletter abonniert hat, konnten wir schon vorab überlegen, welche Lesung wir uns anschauen mögen. Da für uns, Veranstaltungen in der Woche nicht immer einfach sind, haben wir uns für Freitag und Samstag entschieden. Aber ganz ehrlich, die Organisatoren hatten wirklich richtig tolle dicke Fische an Land gezogen und ich hätte gern, so viel mehr Lesungen besucht. Es sind aber nun mal zwei geworden und diese hat der Mann ausgesucht. Ich bin mir nur immer noch nicht sicher, was der endgültige Ausschlag dafür war, der Autor oder das Gebäude ;-)

Nun war Freitag, der 29.09.2017 und wir waren etwas knapp dran, ein bisschen zu Hause Zeit verplempert, die verstopften Straßen unterschätzt und dann hatte ich auch noch neue Schuhe an und mir eine riesige Fleischwunde gelaufen. Das auch noch vor der Messe, prima gelaufen. Aber egal, schnell zum Microsoft Gebäude gejoggt und endlich da. Nun heißt es abschalten, genießen, entdecken und lauschen.

Der Ort des Geschehens.

Ich finde, das Microsoft Gebäude hat schon so seine Vorzüge, tolle Dachterrasse und eine gigantische Aussicht, das hat schon was, oder? Allerdings sind einige Mitarbeiter schon ein bisschen versnobt und gucken einen etwas von oben herab an. Schade, dass die Menschen oft in solchen Schienen denken müssen, letztes Jahr, fand ich die Atmosphäre besser ...

Vorab sollte ich wohl noch erwähnen, dass ich weder Autor noch seine Bücher kannte, aber das macht so eine Lesung umso spannender. Friedrich Dönhoff ist aus Hamburg angereist und auch dort spielen seine Krimis und es ist schon der vierte Fall für Kommissar Sebastian Fink. Aber schauen wir uns das Buch doch mal an:


Autor: Friedrich Dönhoff I Diogenes Verlag I Inhalt I Broschiert: 16,00 €


Friedrich Dönhoff

Der Autor musste aber nicht allein die Bühne beschreiten, ihm wurde zur Moderation Reinhard Jahn zur Seite gestellt. Dieser stieg auch direkt mit einer lockeren Begrüßung ein, in dem er durch Vergleichsfragen versuchte uns Friedrich Dönhoff näher zu bringen. Das ging ungefähr so: Lederschuh oder Turnschuh, Hamburg oder München, Kaffee oder Tee. Der Autor antwortet, heute Turnschuh, da ich mit der Deutschen Bahn unterwegs war und diese, bekannt sind für ihre Pünktlichkeit. München ist eine wunderschöne Stadt, aber man sehnt sich ja immer nach dem anderen Ort. Und Tee, viel Tee, aber manchmal muss danach noch ein Kaffee sein, wenn keiner hinguckt. 

Danach ging es direkt um seinen neuen Roman und Friedrich Dönhoff führte uns gleich zum ersten Opfer. Schnell folgten einige Szenen und stellte die Begebenheiten dar und auch die Komplexität des Falls. Auch sein Ermittler wurde ins Licht gerückt, und immer, wenn es interessant wurde und man förmlich ins Buch reinspringen will, hörte er auf und meinte, er weiß nicht mehr, wie es weiter geht. Mit ein bisschen Charme und Witz führte er durch die Lesung.

Nach den Romanauszügen gab es noch ein paar Fragen und ich kann mich noch an besondere Erkenntnisse erinnern, wie zum Beispiel, das sein Held seit vier Fällen immer noch im gleichen Alter ist. Oder das Sebastian Fink keine skandinavischen Laster hat, wie Alkohol, Drogen oder Frauen, er ist ein ganz normaler Mann ohne Probleme, denn die hat er ja schon genug mit seinen Ermittlungen. Das finden viele seine Leser besonders gut, da die meisten Polizisten ja doch irgendwie einen Knacks haben. Außerdem widmet er sich in jedem Roman eines bestimmten Themas, wie Musicals, der Vergangenheit, Reederei und die Umwelt, oder wie im neusten Fall Menschenhandel. Auf die Frage, woher er seine Ideen nimmt, meinte er, überallher und er vermeide Ähnlichkeiten mit Freunden und Familie, allerdings gelingt das bei einigen nicht besonders, denn eine Freundin besteht darauf, dass sie eine der Figuren ist. Er belässt es dabei, da alle Erklärungen nicht erhört wurden :D

Sympathischer Autor.

Nach der Lesung wurde noch, auf ein Getränk eingeladen und man hatte die Chance sich ein Buch zu kaufen und es signieren zulassen. Wir konnten der Versuchung nicht widerstehen und so wurde der neuste Fall sowie der Vorgänger erstanden und wir stellten uns zum Signieren an. Dabei ließen wir den Blick übers weitere Publikum schweifen und da entdecke ich Alice Schwarzer. Ich musste mehrfach hinschauen, so was erwartet man doch nicht ...lach... Dann waren wir dran und ich muss sagen Chapeau, der Mann nimmt sich für jeden Zeit und plaudert ganz entspannt und interessiert mit einem. Ich war ganz perplex und fand es wunderbar. Wir sprachen, woher wir kommen und ich fragte ihn, wie er zu Diogenes gekommen ist und wie schnell sein Buch verkauft wurde und ob er auf der Buchmesse ist. Ich glaube, so was bleibt noch lange an einem haften und so mit war es der perfekte Abschluss.


Die schöne Zeit vergeht nur immer extrem schnell und so humpelten wir am Rhein entlang zurück zum Auto und was waren das auch noch für sommerliche Temperaturen. Ein herrlicher Start ins Wochenende. Ich hoffe, dieser Ausflug hat euch gefallen? Kennt ihr schon Bücher des Autors? Wer hat denn auch eine Lesung vom Crime Cologne Programm besucht? Und kennt ihr das Krimifestival? Erzählt doch mal.

Ganz liebe Grüße
Eure, Sehnsucht nach Hamburg habende, Sharon

Mittwoch, 25. Oktober 2017

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherentdecker,

ein neues Verlagsbaby in der Random House Gruppe ist geboren, Wunderraum. Edel verpackte Bücher aus Leinen und Lesebändchen, die mit Geschichten glänzen wollen, die vom Kopf ins Herz gehen. Natürlich musste ich mir das Programm anschauen und ein Buch ist mir ins Auge gesprungen. Die Autorin von Raum ist hier vertreten und der Inhalt klingt wirklich vielversprechend, aber schaut doch erst mal hier:
 

Das Wunder
Verlag: Wunderraum
Erscheinungstermin: 13.11.2017

Irland Mitte des 19. Jahrhunderts: In einem kleinen Dorf, dessen Bewohner tief im katholischen Glauben verwurzelt sind, staunt man über ein leibhaftiges Wunder. Seit vier Monaten hat die kleine Anna O'Donnell keine Nahrung zu sich genommen und ist doch durch Gottes Gnade gesund und munter. Die unglaubliche Geschichte lockt viele Gläubige an, aber es gibt auch Zweifler. Schließlich beauftragt man die resolute englische Krankenschwester Lib Wright, das elfjährige Mädchen zu überwachen. Auch ein Journalist reist an, um über den Fall zu berichten. Werden sie Zeugen eines ausgeklügelten Schwindels oder einer Offenbarung göttlicher Macht?


Heute an Wunder zu glauben, ist fasst unmöglich, da unsere Welt von Wissenschaft und Technik bestimmt ist. Aber seien wir doch mal ehrlich, ein paar Wunder würden unserer Welt ganz gut tun. Die Autorin hat auf jeden Fall eine gute Ortswahl und Zeitpunkt gewählt. Habt ihr euch den Verlag  mit dem Programm schon einmal angeschaut? Gefällt euch das Konzept? Was haltet ihr vom Buch? Und steht es schon auf der Wunschliste?

Ganz liebe Grüße
Eure, gern ein bisschen Magie im Leben haben wollende, Sharon

Dienstag, 24. Oktober 2017

Rezension: Amie Kaufman & Jay Kristoff * Illuminae: Die Illuminae Akten 01


Gebundene Ausgabe: 608 Seiten
Verlag: dtv 
ISBN-13: 978-3423761833  
Preis: 19,95 EUR  
E-Book: 16,99 EUR  
Reihe: 1. Teil   
Erscheinungsdatum: Oktober 2017
Übersetzer: Gerald Jung & Katharina Orgaß




Inhalt:
Kady hat sich von ihren Freund Ezra getrennt und dachte zu diesem Zeitpunkt, es wäre das aller schlimmste in ihrem Leben. Nur ein paar Stunden später steht ihre Welt Kopf. Ihr Planet wird angegriffen und sie sieht wie die Menschen um sie herum sterben, aber ihr gelingt die Flucht auf ein Raumschiff und auch Ezra wird gerettet, nur sind sie nicht am selben Ort. In der Hoffnung, nun den Schaden zu begrenzen und Hilfe zu holen, sind sie noch lange nicht außer Gefahr, denn die feindlichen Schiffe nehmen die Verfolgung auf. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit und nicht nur der Feind sitzt ihnen im Nacken, nein, auch ein Virus hat sich beim Angriff eingeschlichen und auch AIDAN, die künstliche Intelligenz der Flotte, spielt auf einmal verrückt. Wird der Flotte die Flucht gelingen? Wie können Kady und Ezra helfen? Und was für ein Virus ist das?

Meinung:
Ich glaube, jeder aber auch wirklich jeder, hat schon mal dieses Cover gesehen. Immerhin ist das Buch im englischen Raum ein absoluter Hype und ich muss mir eingestehen, ich war sehr neugierig. Momentan lasse ich mich da total beeinflussen und doch, werden nicht immer die Erwartungen erfühlt. Da ich aber gerade auch meine Raumschiffliebe wieder entdeckt habe und mich gern auf Neues einlasse, habe ich das Abenteuer gewagt und nun berichte ich euch, ob es mich überzeugt hat.

Total unvorbereitet, was da auf mich zukommt, habe ich die erste Seite aufgeschlagen und eine E-Mail kam zum Vorschein, diese Informierte einen über das weiter folgende Material. Tja, und das waren E-Mail, Chats, Protokolle und Überwachungskameraberichte. Ich fühlte mich wie ein hohes Tier, was eine FBI Akte lesen durfte und sich aus den Aufzeichnungen sein Urteil bilden soll. Das Ganze hatte schon ein bisschen was von einem Voyeur. Aber ich fand das außergewöhnlich, beeindruckend, wie man so eine komplette Geschichte erzählen kann und wirklich was Grund anderes. Durch diese Kommunikation lernen wir auch die beiden Hauptfiguren kennen, Kady und Ezra.

Diese beiden lernen wir als Erstes durch ihre Vernehmung nach dem Überfall auf den Planeten kennen. Beide können das Geschehene nicht wirklich verarbeiten und begreifen, dazu sind ihre Gefühle viel zu durcheinander, für sie steht die Trennung noch im Vordergrund. Während der Zeit lernen wir sie besser kennen und erleben mit, wie beide über sich hinauswachsen. Kady ist ein ernstes Mädchen, mit bitterbösem Humor und einer fordernden Art. Sie ist ein absolutes Hackergenie und wird durch die Situation zu kriminellen Handlungen verführt, denn sie will wissen, was los ist und sie will die Wahrheit. Da ist sie wie ein Terrier, beißt sich fest und lässt nicht mehr los.

Dagegen ist Ezra ein Waisenknabe, er ist so eine Art Sunnyboy, immer ein lockerer Spruch auf den Lippen, etwas treudoof, aber auch dazu bereit für seine Liebe zu kämpfen. Er findet Kontakt und schließt schnell Freundschaften, seine saloppe Art lockert so einige Situationen auf und er bringt die romantischen Gefühle mit. Allerdings nimmt er auch vieles schneller als gegeben hin, fragt nicht ständig nach und hinterfragt auch nicht, da ist er ein bisschen wie ein gutmütiges Schaf. Seine Stärken befinden sich einfach woanders und er wird uns noch überraschen.

Ich glaube, an sich wäre die Story gar nicht so groß, hier ist es einfach das Gesamtkonzept. Aus zwei starken Figuren, im Welthalt, auf der Flucht und dann die ganze Darstellung dazu. Es hat wirklich etwas von ganz großen Kino Blockbuster, da können wir ja auch nicht in die Köpfe hinein schauen und müssen Bilder sprechen lassen und das schaffen die beiden Autoren ganz genial. Man ist trotz der Eigentlichen nur Berichterstattung mittendrin, kann das Geschehene greifen, rauscht mit Ezra durchs All, hackt mit Kady AIDAN an und hat das Chaos und die tickende Uhr im Auge. Der Leser rauscht förmlich durch die Seiten und erlebt mit, wie die Lage sich immer mehr zuspitzt und aussichtsloser wird, die Fingernägel leiden unglaublich. Ich hatte unglaubliches Lesevergnügen und bin total begeistert von diesem Auftakt und ich will mehr, viel mehr. Eins muss ich noch erwähnen, die Sprache, mir hat es, irre viel Spaß gemacht, zwischen rotziger jugendlicher Sprache und abgefahrenen Supergenies, sowie von Standard mäßigen Protokollsprache hin und her zu schalten und das fand ich mega gelungen, allein die geschwärzten Schimpfwörter waren eine Wucht.

Machen wir es kurz, wer gerne SciFic Filme schaut, sollte hier zu schlagen, es ist einfach ein genialer Spaß. Wer allerdings ellenlange Gefühlsbeschreibungen benötigt um Figuren zu fassen zubekommen, der sollte hier lieber die Finger von lassen, das kommt nämlich zu kurz und muss zwischen den Zeilen herausgefiltert werden. Ich fand das Ganze wirklich mega spannend unterhaltsam und kann nur sagen, lest es!
 
Henry und ich hatten eine wirklich galaktisch gute Lesezeit und dafür vergeben wir die vollen Bücherpunkte:
 
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Über die Autoren:
 


Amie Kaufman wuchs in Australien und Irland auf und hatte als Kind das Glück, in der Nähe einer Bücherei zu wohnen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Hund Jack in Melbourne und schreibt Science-Fiction- und Fantasy-Romane für Jugendliche. Sie liebt Schokolade und Schlafen, hat eine riesige Musiksammlung und einen ganzen Raum voller Bücher.
 
Jay Kristoff verbrachte den Großteil seiner Jugend mit einem Haufen Bücher und vielseitiger Würfel in seinem spärlich beleuchteten Zimmer. Als Master of Arts verfügt er über keine nennenswerte Bildung. Er ist zwei Meter groß und hat laut Statistik noch 13.020 Tage zu leben. Zusammen mit seiner Frau und dem faulsten Jack-Russell-Terrier der Welt lebt er in Melbourne.  

Quelle: dtv Verlag

 
Vielen lieben Dank an den dtv Verlag für dieses Rezensionsexemplar. 

Montag, 23. Oktober 2017

BÜCHERPOST im September ...

Hallo meine Büchereulen,

der Monat September ist schon lange wieder rum und der Oktober hat auch schon die Hälfte überschritten. Die liebe Zeit, wisst ihr das bald Weihnachten ist! Wo sind die Monate hin. Übrigens bin ich im September nicht wirklich besser, als im August, aber ihr wisst ... BÜCHER! Aber zumindest hätte der Kater Platz gehabt, nur hat er diesen nicht genutzt. Wunderbare Bücher sind eingezogen, und damit ihr das auch beurteilen könnt, zeige ich sie euch einfach:


Dexter liebt auch Bücher ;-)


Dieser Stapel ist mein Geburtstagsgeschenk von meinem Mann. Lange hatte ich die Trilogie auf meiner Wunschliste stehen und lange wollte ich diese Bücher haben. Den ersten Band habe ich damals als Wanderbuch gelesen und war begeistert, hier meine damalige Meinung. Und nun sind sie, meine, DANKE. Hier also alle Engelsfors-Teile: Zirkel, Feuer und Schlüssel. Kleine Anmerkung noch, die Serie gibt es in Hardcover so nicht mehr.


Wunderbare Verlagspost ist diesem Stapel gewidmet. "Shadow Dragon" habe ich ja schon einige Zeit auf meinem Instergram Account begleitet und euch Post aus dem Kaiserreich gezeigt. Dann kam überraschend "Ivory & Bone" sowie "54 Minuten" bei mir an. Zwei Bücher, die ich mir genauer anschauen werde, vor allem Letzteres, da es ein wirklich zeitgemäßes Thema behandelt, nämlich einen Amok Lauf. "So was passiert nur Idioten. Wie uns." war mein Überraschungsbuch in 2015, mit dieser Wucht hatte ich nicht gerechnet. Hier meine Rezension. Und endlich geht es mit Viki und Jay weiter, mal sehen, wie turbulent es weiter geht mit diesem zauberhaften Paar. "Und wenn die Welt verbrennt" endlich was Neues von Ulla. Ich freu mich schon so sehr darauf, weil sie so eine tolle Sprache und Ton verwendet. 


 
"Der Sympathisant" ist ein Politthriller und hat schon den Pulitzer-Preis 2016 gewonnen und klingt verdammt gut. Dann kommt unsere Lesungsausbeute von Friedrich Dönnhoff. Krimis aus Hamburg, damit das Fernweh von der Couch aus bekämpft werden kann. So durfte für den Mann "Seeluft" einziehen, was sich dem Thema Reederei und Hafen widmet. Für mich gab es den neusten Fall "Heimliche Herrscher" darin geht es um Menschenhandel. "New York zu verschenken" ist der neuste Clou des Autorenteams Anna Pfeffer und ich freu mich auf ihren Humor und eine Liebesgeschichte in New York geht doch immer. "Todhunter Moon" ist der letzte Teil der Trilogie und ich sollte vielleicht endlich mal Teil eins lesen ...hihi...


 
"Die Party" handelt von einer ungleichen Männerfreundschaft und ich bin gespannt, wie schlimm die dunkle Seite sich auswirken wird. "Die Insel der Freundschaft" ist ein Buch über Neuanfänge, und da mir schon sein vorheriges Buch (Rezension) so gut gefallen hat, muss ich bald hier einsteigen. Und da ich irgendwie ein Faible für Japan habe und damit nicht allein bin, musste auch "Herr Origami" einziehen. Ein Japaner in Italien, wegen der Liebe, klingt das nicht toll. "Kollaps" ist der neue Roman von erfolgreichstem SF-Erfolgsautor und ich muss sagen, ich freu mich auf Sterne, Raumschiffe und Abenteuer. Bin über mich selber sehr erstaunt. "Das Lied der Krähen" ist schon ausgelesen und es war absolut genial. Diese Frau kann schreiben, was für ein Wahnsinnsritt. Eine Rezension gibt es auch schon. 


 
Das vorletzte Königskinder Programm ist an den Start gegangen und ich hatte mich schon im März in jeden einzelnen Titel verliebt und deshalb sind alle Buchperlen eingezogen. Auf "Café Morelli" freue ich mich ganz besonders, da ich immer noch sein "Milchmädchen" fest im Herzen trage. Sogar ein Western konnte meine Neugier wecken "Ein weiter Weg". "Der Gesang der Nachtigall", "Lieber Daddy Long Legs" ist eine Neuauflage und dann noch "Nicht nur ein Liebesroman". Alle so hübsch und jetzt mein, ich schwöre, es ist Liebe auf den ersten Blick. 

Das war es nun endlich, viele schöne Bücher, die zum Entdecken und Schmökern einladen. Eins habe ich sogar schon gelesen und mehr werden hoffentlich bald folgen. Diesmal hat sich die Menge etwas in Grenzen gehalten, aber ich fürchte, Oktober wird wieder hart. ... AAHHHH..... Wie war denn euer Monat? Habt ihr viele Bücher einziehen lassen? Waren von unseren Büchern auch welche für euch dabei? Habt ihr davon was auf der Wunschliste, oder sogar schon eins davon gelesen? Ich freu mich auf jeden Fall wahnsinnig auf alle meine neuen Schätze ;-)

Ganz liebe Grüße
Eure, sich in den Lesesessel einkuschelnde, Sharon